Ausstieg aus dem Gedankenkarussell – so findest du zurück in die innere Ruhe

Hast du schon einmal erlebt, wie deine Gedanken einfach nicht stillstehen wollen? Du liegst im Bett und willst schlafen – doch dein Kopf springt von einer Sorge zur nächsten. Du bist auf einem Spaziergang – und anstatt den Moment zu geniessen, grübelst du über vergangene Gespräche oder künftige Entscheidungen.

Das Gedankenkarussell dreht sich, ob du willst oder nicht. Und je mehr du versuchst, es mit Druck zu stoppen, desto schneller scheint es zu kreisen. Die Folge: innere Unruhe, Schlafprobleme, Erschöpfung und das Gefühl, nicht mehr klar entscheiden zu können.

Doch es gibt einen Ausweg. Stell dir vor, du hättest ein Rezept, das dich Schritt für Schritt aus dem Karussell führt – raus aus den Grübeleien, hin zu mehr Gelassenheit und Klarheit. Genau das möchte ich dir hier zeigen.

Warum wir im Gedankenkarussell landen

Unser Gehirn ist ein Problemlösungsorgan. Es liebt es, Dinge zu analysieren, zu bewerten und Lösungen zu suchen. Wenn jedoch keine schnelle Antwort in Sicht ist, dreht es dieselben Gedanken immer wieder – in der Hoffnung, irgendwann einen Ausweg zu finden.

Das fühlt sich an, als würdest du in einem Karussell sitzen, das sich unaufhörlich dreht. Du kannst nicht einfach abspringen – und je mehr du dich wehrst, desto schwindeliger wird dir.

Der Schlüssel liegt also nicht im Kampf gegen die Gedanken, sondern darin, einen Ausstieg zu finden.

Dein Rezept gegen das Gedankenkarussell

Schritt 1: STOP sagen

Der erste und wichtigste Schritt ist, innezuhalten. Sobald du merkst, dass du dich im Kreis drehst, sage dir selbst – gerne auch laut: STOP! Dieser bewusste Unterbruch ist wie das Drücken einer Pause-Taste. Dein Karussell hält kurz an, und du gewinnst einen Moment, um die Kontrolle zurückzunehmen.

Probiere es gleich einmal aus: Sag dir im Stillen oder laut STOP. Spürst du den kleinen Ruck, der entsteht, wenn das Karussell innehält?

Schritt 2: Drei Begriffe notieren

Greif jetzt zu Stift und Papier und schreibe die drei ersten Begriffe auf, die dir in den Sinn kommen, wenn du an deine Gedanken denkst. Das können Wörter sein wie „Druck“, „Zweifel“, „Wut“ oder auch ganz persönliche Stichworte. Wichtig ist, dass du nicht lange überlegst, sondern spontan notierst.

Schon dieser kleine Akt – das Aufschreiben – bewirkt etwas Entscheidendes:
Du bist nicht länger passiv im Karussell gefangen, sondern aktiv ausgestiegen.

Schritt 3: Gefühle erkennen und benennen

Nun nimm dir einen der Begriffe vor und frage dich: Welches Gefühl steckt dahinter?

  • Vielleicht ist es Angst.

  • Vielleicht Unsicherheit.

  • Vielleicht Wut oder Traurigkeit.

Schreibe dieses Gefühl neben den Begriff. Allein das Benennen kann entlastend sein, weil dein diffuses Grübeln plötzlich eine klare Form bekommt.

Und dann stell dir die Frage: Ist dieses Gefühl für mich in Ordnung?

  • Ja? Dann nimm es bewusst an. Sei dankbar, dass du es erkennen konntest – du musst nicht länger darüber nachdenken.

  • Nein? Dann überlege: Welches Gefühl würde ich stattdessen gerne haben?

Dieser Schritt ist nicht immer leicht, aber er ist der Schlüssel, damit das Karussell nicht bald weiterdreht.

Schritt 4: Den Weg ins Wunsch-Gefühl finden

Wenn du weisst, welches Gefühl du stattdessen erleben möchtest, dann frag dich: Was brauche ich, um dort hinzukommen?

  • Manchmal reicht eine kleine Veränderung im Alltag.

  • Manchmal hilft es, etwas loszulassen, das nicht in deiner Macht liegt.

  • Und manchmal brauchst du die Unterstützung von anderen – liebe Menschen in deinem Umfeld oder eine professionelle Begleitung.

Wichtig ist: Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.

Das Geschenk, wenn du aussteigst

Jedes Mal, wenn du diese Schritte anwendest, trainierst du dich darin, bewusster mit deinen Gedanken umzugehen. Du wirst merken, wie du schneller Klarheit findest, dich leichter entspannst und wieder mehr innere Ruhe erlebst.

Das Gedankenkarussell gehört zum Leben – doch du hast die Wahl, ob du stundenlang mitfährst oder bewusst aussteigst.

Hier findest du die Schritt-für-Schritt-Anleitung als Rezept gegen das Gedankenkarussell.

Gönn dir die Freiheit, deine Gedanken selbst zu steuern.

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